Hinter den Kulissen von Ausbildung und Therapie

Du hast wahrscheinlich bereits auf meiner Website gelesen, dass ich meine psychologische Ausbildung an der Thalamus Heilpraktikerschule in Stuttgart absolviert habe. In dieser Fachausbildung HUMANISTISCHE PSYCHOTHERAPIE verpflichtet man sich z. B. dazu, eine gewisse Anzahl an Sitzungen mit einer Probeklientin bzw. mit einem Probeklienten durchzuführen. Natürlich gehört dazu auch, dass man entsprechend Protokolle schreibt. Zum Ende der Ausbildung wird von den Schülern jeweils ein Fallbericht angefertigt.

Ein weiterer größerer Bestandteil der Fachausbildung ist die eigene Therapie. Das bedeutet, dass man bei den Dozentinnen bzw. den Dozenten Termine wahrnimmt und sich auf die eigene Psychotherapie einlässt. Die Seminarleiterinnen und Seminarleiter sind u. a. Heilpraktikerinnen bzw. Heilpraktiker für Psychotherapie. Natürlich ist man nicht dazu verpflichtet, alle erforderlichen psychotherapeutischen Sitzungen bei nur einer Person wahrzunehmen.

Was hat an Ausbildung und Therapie am meisten Spaß gemacht?

Tatsächlich kann ich das so gar nicht wirklich beantworten. Ich fand alle Seminarwochenenden spannend. An jedem Wochenende an der Heilpraktikerschule werden freiwillige Klientinnen bzw. Klienten aus dem Kreise der Schülerinnen und Schüler in Form von Demo-Sitzungen integriert. Das bedeutet, dass man immer wieder auch durch Zuschauen einiges lernt.

Darüber hinaus therapiert man sich zusätzlich gegenseitig innerhalb von Kleingruppen. Die Prozesse der einzelnen Mitglieder zu beobachten, ist zusätzlich sehr interessant – wenn nicht sogar aufregend. Alle Schülerinnen und Schüler haben die Chance, sich in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Diese Kombination aus Lernen, Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung finde ich genial.

Was steht aktuell nach der Ausbildung an?

Auch wenn ich meine Abschlussprüfung an der Heilpraktikerschule bereits abgelegt habe, fahre ich weiterhin nach Stuttgart – für eine Zusatzausbildung. Warum? Mich interessiert seit einiger Zeit die systemisch orientierte Psychotherapie. Diese Therapieform ist tatsächlich wissenschaftlich anerkannt.

Im Mai hatte ich ein Seminarwochenende zur systemischen Therapie. Ich habe mich gleich am ersten Seminartag dazu bereit erklärt, eine Aufstellung mitzumachen. Ich kann nur sagen, dass sich das Ganze voll und ganz gelohnt hat. Manchmal ist man einfach blind, wenn es um die eigenen Themen geht. Ich werde diese Methode der Psychotherapie in naher Zukunft anbieten.

Was ist eine Aufstellung innerhalb einer Therapie?

Es gibt grundsätzlich verschiedene Techniken in der systemischen Therapie. Ich selbst hatte die Gelegenheit, innerhalb einer kleinen Gruppe an einer Aufstellung teilzunehmen. Ich durfte mir im ersten Schritt jemanden aussuchen, der MICH repräsentieren sollte. Die ausgewählte Person muss natürlich mit der Rolle einverstanden sein.

Im nächsten Schritt ging es darum, einen weiteren Repräsentanten für ein negatives Gefühl auszuwählen, mit dem ich gerade zu kämpfen hatte. Zunächst stellten sich diese beiden Personen im Raum auf und fühlten sich in die jeweils zugewiesene Rolle ein. Im weiteren Verlauf berichtete jedes Mitglied der Gruppe von Eindrücken, Wahrnehmungen und Gefühlen. Schließlich kam noch jemand dazu, der „das Leben“ repräsentieren sollte – also das Außen. Das negative Gefühl haftete ziemlich an meiner Stellvertreterin und war ihr dicht auf den Fersen. Zuletzt kam noch eine weitere Schülerin als Gruppenmitglied dazu. Sie war Stellvertreterin für den Schmerz in mir.

Das ganze Geschehen wurde von der Dozentin begleitet und angeleitet. Sie bot mir nach einer Weile an, jetzt selbst in meine eigene Rolle zu schlüpfen. Darüber hinaus schlug sie mir Aussagen vor, die ich z. B. gegenüber dem negativen Gefühl äußern sollte, um danach in mich hinein zu spüren. Irgendwann stand ich zwischen dem schlechten Gefühl und dem Schmerz und sollte auch hier wieder auf meine Körperempfindungen achten. Ich hatte heftiges Herzschlagen.

Schließlich wurde ich dazu aufgefordert, meinem Gespür nachzugeben. Das führte zu dem Ergebnis, dass ich am Schluss auf dem Boden lag und mich langsam entspannte. Kurz darauf kamen der Schülerin, die für meinen Schmerz stand, die Tränen. Daraufhin wendete ich mich meinem Schmerz zu – also der entsprechenden Person. Schließlich kam alles wieder in Fluss.

Ich gab mich meinem Schmerz hin und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. In diesem Moment bewegte sich das negative Gefühl (Person) im Raum weit weg von mir. Diese Aufstellung hat mich einiges besser verstehen lassen. Ich würde diese Technik jederzeit weiterempfehlen. Und ja! Das negative Gefühl war danach tatsächlich nicht mehr für mich spürbar.

Auftsellung innerhalb der Therapie - hier mit Playmobil-Figuren
Innerhalb einer Therapie-Sitzung kann auch mit Figuren aufgestellt werden – z. B. mit Playmobil

Ich wünsche euch noch einen schönen, sonnigen Mai!

Wenn du mehr über die Thalamus Heilpraktikerschule wissen möchtest, findest du hier weitere Informationen:
Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie bei Thalamus

Liebe Grüße von
Daniela

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