Du kennst es, dass Trauerarbeit oder Trauerbegleitung über Gespräche stattfindet? Viele Wege können zur Linderung von Schmerz führen. In meiner Familie gab es schon früh ein paar Todesfälle, die besonders schwierig für mich waren. Früher gab es noch keine Trauerarbeit. Also durfte ich meinen eigenen Weg finden, um mit diesen schmerzhaften Gefühlen klarzukommen.
Trauerarbeit in Familien oft nicht möglich
Der erste schockierende Todesfall traf mich im Alter von 17 Jahren. Es war für mich, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen werden. In meiner Familie wurde nicht tiefschürfend über Gefühle gesprochen. Früher war es einfach auch eine andere Zeit als heute. Meine Eltern gehören noch zur Nachkriegsgeneration. Dazu kommt, dass uns der spezielle Todesfall komplett als Familie erschüttert hat. Für mich war meine Kreativität meine Rettung.
Trauerarbeit: Gefühle sind oft nicht in Worte zu fassen
Oft ist es so, dass man kaum mit Worten beschreiben kann, wie es einem geht. Klar spürt man einen großen Schmerz und ist sehr traurig. Aber nicht jeder Mensch ist in der Phase offen für ein Gespräch. Es geht darum, dass auch negative Gefühle wie Trauer und Wut gefühlt werden wollen. Oft ist auch eine große Wut spürbar, weil ein Tod sehr ungerecht erscheint. Für mich war es sehr hart, im Alter von 17 Jahren meinen kleinen Neffen im Alter von 2 Jahren zu verlieren. Er ist tödlich verunglückt. Da fragt man sich durchaus, welchen Sinn es machen soll, dass ein Kind so früh sterben muss. Ich hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihm.
Je nachdem, wie ein Unglückfall zustande gekommen ist, tauchen weitere unangenehme Gefühle auf – z. B. auch Schuldgefühle. Ich war beim Unfall meines Neffen gar nicht dabei. Auch wenn es völlig unlogisch ist, hatte ich den Gedanken, ob ich den Unfall irgendwie hätte verhindern können. Aber diese Gedanken bringen natürlich niemanden weiter.
Trauerarbeit und Trauerbegleitung über kreative Prozesse
Um irgendwie zurecht zu kommen, habe ich also kreative Betätigungen gesucht. Mir bringt die Malerei immer sehr viel. Aber auch andere Ausdrucksformen der Kunst sind hilfreich. So z. B. die Arbeit mit Ton. In meiner Wahrnehmung ist Ton ein sehr erdendes Material. Aber die hauptsächliche Heilung habe ich über die Malerei erfahren. Hierbei geht es nicht nur um den Malprozess an sich, sondern auch um die Wirkung der Farben auf die Psyche.
Gerade wenn man durch einen Trauerfall emotional sehr verletzt ist, kann die feinstoffliche Wirkung der Farben eine heilsame Rolle für dich spielen. Im Prinzip ist es hierbei nichts anderes als Quantenphysik, falls du eine logische Erklärung für dieses Wunder haben willst.
Gefühle wie Wut sind nicht negativ. Also klar – man empfindet das irgendwie so. Aber Wut hat auch viel Positives, und man kann gut mit diesem starken Gefühl arbeiten – gerade auch beim Malen. Auch mit Ton sind da kleine Wunder möglich. Wut hilft uns dabei, uns abzugrenzen. Es ist etwas für uns nicht in Ordnung, und wir geraten in eine Wut. Wut ist für mich in erster Linie eine große Kraft, die positiv genutzt werden kann und darf.
Aus welchen Gründen du auch immer in ein Tal gerutscht sein magst: In dem Moment, in dem du wieder in eine schöpferische Phase kommst, wird es dir nach und nach besser gehen. Also generell z. B. bei Depressionen empfehle ich die kreative Beschäftigung. Depressionen können natürlich auch über Todesfälle ausgelöst werden. Ich denke hierbei auch an die Frauen, die entweder bereits während der Schwangerschaft oder kurz danach ihr Kind verlieren. Trauerarbeit ist auch hier sehr wichtig. Selbst wenn eine Frau nur kurz schwanger war, kann ein Verlust eines ungeborenen Kindes eine große Belastung bedeuten.
Viele Menschen geraten auch in Schieflage, weil sie sich zu stark in die Arbeit gestürzt haben – oft auch zur Kompensierung anderer Probleme wie Todesfälle usw. Aber nicht erst, wenn ein Mensch psychisch am Ende ist, macht der kreative Prozess Sinn. Die gestalterische Beschäftigung kannst du auch als prophylaktische Freizeitgestaltung betrachten. Gönne dir so viele kreative Auszeiten wie möglich!
Hast du übrigens gewusst, dass eine Voraussetzung für Flow-Gefühle Stille ist? Ich glaube, wenn sich einige Menschen generell mehr Ruhe gönnen würden, würde es vielen Leuten besser gehen. Trauerarbeit passiert ebenfalls in der Stille, auch wenn es mit Sicherheit Menschen gibt, die sich sportlich betätigen müssen, um den Schmerz auszuhalten und sich entsprechend verausgaben.
Mir persönlich haben kreative Prozesse immer sehr viel gegeben – bis zum heutigen Tag. Ich möchte dir diese Ressource aus tiefster Überzeugung ans Herz legen. Jeder Mensch kann kreativ sei. Auch das durfte ich erleben. Wenn du also denkst, du würdest das nicht können: Traue dich und tu‘ es trotzdem! Am Rande möchte ich erwähnen, dass körperliche Bewegung selbstverständlich neben der Kreativität auch eine sehr wichtige Rolle im Heilungsprozess spielt. Besonders heilsam ist es, sich in der Natur zu bewegen.
Trauerarbeit: Viele Optionen der Trauerbegleitung
Solltest du mit Malen gar nichts anfangen können, dann fang z. B. an zu stricken oder zu häkeln. Oder lebe deine gestalterische Ader in der Garten- oder Balkonbepflanzung aus. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich selbst Gutes zu tun. Dass sich z. B. das Stricken positiv auswirkt, ist sogar wissenschaftlich erwiesen. Es hat eine meditative Wirkung. Dafür genügt es auch bereits, wenn es einfach nur ein Schal für den Winter ist. Die Kunsttherapie allgemein ist selbstverständlich ebenfalls wissenschaftlich belegt und hilft vielen Menschen.

Trauerarbeit in der Natur und über Klänge
Parallel zur kreativen Trauerarbeit darfst du die Natur für den nötigen Ausgleich aufsuchen. Außerdem sind alle Methoden willkommen, die deine Gefühle ins Fließen bringen. Natürlich dürfen da auch die Tränen kommen. Hast du einen Zugang zu Musik? Musik ist ebenfalls eine Art von Kunst. Natürlich ist Musiktherapie nochmal ein ganz eigener Bereich. Aber auch zu Hause kannst du dir selbst helfen, wenn du passende Musik wählst, um deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Ich möchte an der Stelle auch gerne die Klangmassage erwähnen, die zur tiefen Entspannung führen kann, wenn du dich darauf einlassen möchtest. Auch im Allgäu gibt es da selbstverständlich verschiedene Möglichkeiten. Ich persönlich bin von den Klangschalen begeistert, die es von Peter Hess gibt. Sie klingen besonders lange nach. Aber schau doch einfach mal in die Klangtherapie-Angebote im Allgäu.
Wenn du dich von mir beraten lassen möchtest, welcher Weg der Trauerarbeit für dich sinnvoll sein könnte, dann melde dich sehr gerne unverbindlich für ein kostenloses Kennenlerngespräch. Solltest du tatsächlich zuerst mit Gesprächen starten wollen, ist auch das eine sinnvolle Möglichkeit der Verarbeitung. Es lässt sich alles individuell kombinieren und für dich passend gestalten.
Es kommt auch vor, dass erst im Rahmen von Gesprächen das Thema Trauerarbeit heraus kommt. Es geht dann also nicht um das vordergründige Problem, sondern um tief sitzende „alte Gefühle“. Wenn die alte Trauer nie gefühlt wurde, ist es sinnvoll, diese zuerst zu verarbeiten. Denn andernfalls wirken diese alten Verletzungen bis ins heutige Leben nach. Trauerarbeit kann also auch eher unerwartet ans Tageslicht kommen. Aber alles darf sein. Ich freue mich, wenn wir im Team ein paar Schritte für dich nach vorne machen können.
Gespräche können selbstverständlich auch gerne online stattfinden. Wenn wir kreativ werden wollen, finden wir eine gute Lösung. Da empfehle ich schon eher den persönlichen Kontakt. Aber auch hier gibt es Menschen, die gerne online arbeiten. Es kommt wie immer darauf an, womit du dich als Klientin am wohlsten fühlst.
Solltest du im Allgäu leben, wäre der persönliche Kontakt für eine Session natürlich der einfachste Weg. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Ich hatte auch schon zu Allgäuer Müttern Kontakt, die sehr froh waren, dass ich auch online arbeite. Die Gründe dafür sind verständlich: Die Kinder müssen rechtzeitig aus der Kita abgeholt werden usw.
Melde dich gerne bei mir. Ob wegen Trauerarbeit oder auch wegen anderer Themen, die dich beschäftigen. Ich freue mich auf dich.
Liebe Grüße von Daniela
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