Nicht das Problem macht die Schwierigkeiten, sondern unsere Sichtweise.
(Viktor Frankl)
Generell ist es immer sinnvoll, den Ist-Zustand zunächst einmal anzunehmen. Denn erst dadurch ist Veränderung möglich (Gesetz der Anerkennung). So ist es auch mit Problemen. Erfahrungsgemäß sind die Probleme, mit denen wir uns beschäftigen, noch nicht die tiefste Schicht der Wahrheit. Oft ist nicht das Problem das Problem, sondern die scheinbare Nicht-Bewältigbarkeit des Problems. Wenn wir herausfinden, wie wir ein Problem kreieren, finden wir auch heraus, wie wir es lösen können.
Mehr Orientierung bei Problemen durch Werte und Sinn
Es macht generell Sinn, sich seiner Werte bewusst zu sein. Besonders in schwierigen Situationen ist das wichtig. Warum habe ich denn bestimmte Probleme? Die Antwort könnte lauten: „Weil ich meinen wichtigsten Werten treu bleiben möchte.“ Was sind deine 8 wichtigsten Werte? Aus den Werten ergibt sich der Sinn des Lebens. Also wofür bin ich da? Was ist der tiefere Sinn meines Daseins? Probleme können dadurch entstehen, dass das, was wir aktuell leben, nicht zu unseren Werten passt.
Probleme in Beziehungen
Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wir erhalten ein „Beziehungsangebot“ von einem Menschen, zu dem wir uns hingezogen fühlen. Wir lassen uns darauf ein. Die Beziehung funktioniert nur ein paar Monate. Auch wenn Nähe da ist, fehlt es z. B. an Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Freiheit. Du kannst dann über Gespräche versuchen zu klären, ob eine gemeinsame Basis zu finden ist. Wenn die wichtigsten Werte von zwei Menschen nicht zusammen passen, wird es schwierig. Wenn wir an einer Beziehung festhalten, die nicht zu unseren Werten passt, verraten wir uns selbst. Bleibe deinen Werten treu!
Probleme im Job
Es ist sicherlich eine gute Basis, wenn du dich als Arbeitnehmer*in mit den Werten des Unternehmens identifizieren kannst. Erfreulich ist es natürlich, wenn diese Werte auch von allen aktiv unterstützt und gelebt werden. Die Wenigsten von uns arbeiten nur zum Spaß. Im Normalfall lässt man sich u. a. anstellen, weil man auf das Geld angewiesen ist. Wenn zwischenmenschliche Probleme entstehen, kann man in der Regel nicht spontan kündigen. Es geht darum, einen Weg zu finden – in erster Linie für sich selbst.
Probleme und die Perspektive darauf
Über ein Coaching erhält man oft eine andere Sichtweise auf seine Herausforderungen – z. B. durch Reframing. Gezielte Fragen helfen im Gespräch, dass eine neue Sicht auf das Thema möglich wird. Vielen Klient*innen ist oft nicht bewusst, dass ein Problem auch einen gewissen Nutzen haben kann.
Das kleine Problemlexikon
Im Folgenden möchte ich einen Auszug aus einem Problemlexikon mit dir teilen.
- Evolution ist eine spiralförmig angeordnete Kette von Problemen, deren Lösung bereits das nächste Problem nach sich zieht.
- Süchte sind der Versuch, dein gegenwärtiges Problem zu leugnen.
- Ernüchterung folgt der Erkenntnis, dass dein Problem nach jeder Verleugnung etwas nerviger zu dir zurückkehrt. Es liebt dich!
- Freiheit erlangst du, wenn du die Tatsache akzeptierst, dass es keine Ich-steig-aus-allen-Problemen-aus-Option gibt. Dies ist der Wie-lerne-ich-Probleme-lieben-und-lösen-Planet.
- Erfolg bedeutet, gezielt und schöpferisch zu beeinflussen, welches Problem du gern als nächstes haben möchtest, falls du das aktuelle irgendwann gelöst hast.
- Kreativität wird frei, wenn du deine Probleme in Herausforderungen umbenennst und sie nun verspielt statt verbissen angehst.
- Liebe erlaubt dir, dein aktuelles Problem wirklich anzunehmen und verwandelt es so in eine zwar noch immer bittere aber heilsame Medizin.
- Clever bist du, wenn du endlich zugibst, dass du immer weißt, was als nächstes zu tun ist, um das gegenwärtige Problem zu lösen. Du musst die Lösung nicht umsetzen, du kannst dein gegenwärtiges Problem gern so lange festhalten, wie du möchtest. Doch das ganze Spiel bereitet wesentlich mehr Spaß, wenn du alle deine Probleme als selbstgewählt betrachtest. Denn dann hast du die Wahl. Entweder du beginnst, dein gegenwärtiges Problem mehr zu achten und vielleicht sogar zu genießen, oder du löst es und suchst dir so ein neues Problem.
It’s up to you!
(Quelle: Buch „SeelenGevögelt. Manifest für das Leben“ von Veit Lindau)
Oft ist der Blick einer neutralen Person hilfreich, um überhaupt zu verstehen, warum es in Beziehungen oder im Job nicht läuft. Probleme kann es in sämtlichen Lebensbereichen geben – in Freundschaften, Vereinen usw. Es wird leichter für dich, wenn du deine Probleme als Herausforderungen annimmst. Dagegen anzukämpfen oder die Probleme gar zu verleugnen, sind verständliche Reaktionen. Aber einen Gefallen tust du dir damit nicht. Du hast die Wahl: Auf der Stelle treten oder Schritt für Schritt eine Verbesserung erreichen.
Wenn du ein aktuelles Problem gerne mit mir beleuchten möchtest, freue ich mich auf eine Nachricht von dir.
Vielleicht ist für dich auch mein Beitrag zum Thema Loslassen interessant.
Liebe Grüße, Daniela